Gegen Neonics auf Zuckerrübenackern – Protest der fränkischen Grünen
Für Franken wurde gebeiztes Saatgut für Zuckerrüben zugelassen: dieses enthält Neonicotinoide (gegen die Blattlaus), mit bekannten Folgen für Bienen und andere Insekten. Das Insektizid bleibt im gesamten Vegetationszyklus der Zuckerrübe enthalten. Zwar wird die Zuckerrübe vor der Blüte geerntet, jedoch stillen die Insekten ihren Durst am sogenannten Gutationswasser der Zuckerrübenpflanze und dabei nehmen sie nachweislich eben auch diese schädigenden Stoffe auf – Bienen, z. B., verlieren dauerhaft die Orientierung und finden nicht zurück in den Stock.
„Das Verbot der Neonicotinoide rührt von einem großen Bienensterben im Rheingraben. Der Wirkstoff, ein Insektizid, war damals dem konventionellen Maissaatgut beigemischt. Selbst nach der Maisernte fand sich der Wirkstoff im Ackerboden. Auf vielfache Anträge der Mitgliedsstaaten haben die Brüsseler Behörden die Notfallzulassungen durch die Antragsteller ermöglicht: „Nach einer Mehrheitsentscheidung, gegen uns Grüne, hat der Landwirtschaftsausschuss im Landtag dieser Notfallzulassung für Neonics in den fränkischen Zuckerrübenanbaugebieten zugestimmt. Es ist für uns Grüne ein echter Hammer, dieses Bienengift durch die Hintertür erneut auf die Fränkischen Äcker zu bringen“, so Paul Knoblach, unterfränkischer MdL und selbst Landwirt. Susanne Bauer, Sprecherin der Grünen Oberfranken und Bundestagskandidatin im Wahlkreis Bayreuth: „Mit dem erfolgreichsten Volksbegehren Bayerns „Rettet die Bienen“ hat unsere Bevölkerung deutlich gezeigt, dass sie Artenvielfalt schützen will: die Regierungskoalition muss sich nun an ihren Entscheidungen messen lassen – die Ernsthaftigkeit ihrer Bekundungen ist mit dieser Entscheidung konterkariert.“
Die entsprechenden Flächen erstrecken sich dabei über alle fränkischen Bezirke: der Behauptung zum Erhalt der fränkischen Zuckerrübenproduktion wäre dies alternativlos, setzt Heidi Deffner, Sprecherin der Grünen Mittelfranken dagegen: “Auf den Nachbaräckern gedeihen Ökozuckerrüben völlig ohne Neonics, völlig ohne Pestizide.“
Das zeigt sehr deutlich, dass es nicht genügt darauf zu vertrauen, dass CSU und FW den mit dem Volksbegehren dokumentierten Willen der Bürger*innen umsetzen oder gar selbst Einsicht zeigen, wenn es um Natur- und Umweltschutz geht: „Zug um Zug wird hier aufgeweicht, was „Artenschutz 2.0“ werden sollte.“, so Volker Goll, Sprecher der Grünen Unterfranken.
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