Gesellschaft

Gesellschaft – Demokratie – soziale Gerechtigkeit

Wie es uns als Gesellschaft geht, hat damit zu tun, wie es uns gelingt für soziale Gerechtigkeit zu sorgen: allzu oft werden Arme gegen noch Ärmere ausgespielt und heute fühlen sich mehr Menschen von Armut bedroht als noch vor 10 Jahren. Das liegt natürlich auch an Corona, aber auch daran, dass immer mehr Arbeitsverträge immer kürzer befristet werden, Tarifverträge aus der Mode gekommen zu scheinen und die Steuerpolitik sich davor wegduckt für den notwendigen Beitrag von Großverdienern und Konzernen am Gemeinwohl zu sorgen. Zugleich ist der faire Handel noch immer die Ausnahme.
Weil es mir wichtig ist, engagiere ich mich in den Steuerungsgruppen des Fair Trade Landkreis Bayreuth und der Stadt Pegnitz

Diese den Kirchen entstammende Bewegung hilft Bewusstsein zu erzeugen für unsere Art zu Handeln. Sie ist ein Beispiel für politische Entscheidungsgewalt: kaum jemand möchte ausbeuterische, umweltschädliche und oder qualvoll produzierte Ware benutzen – natürlich ist der Geldbeutel entscheidend und es ist unfair uns als Konsument*innen allein die Verantwortung zuzuschieben: denn die Folgen an Leid, Elend und in den Finanzen sind gigantisch, berechnet man die wahren Kosten. Und das ist die Verantwortung von Politik: Rahmenbedingungen zu schaffen, die Menschenwürde garantieren. Deshalb begrüße ich das Lieferkettengesetz als wichtigen Schritt auf diesem Weg: auch wenn hier noch nachgebessert werden muss!

Global denken – lokal Handeln!

Dabei gibt es unendlich viel zu tun, im Kleinen wie im Großen: menschenwürdige Existenzsicherung funktioniert nicht mit den Regelsätzen von Hartz IV. Warum dieses Modell nicht ausreichend ist, ist leicht zu erkennen, sieht man sich die Bedarfsberechnung an. Hinzu kommt, dass viele Menschen trotz ihrer Tätigkeit als Aufstocker*innen abhängig von Hartz 4 sind und Armut generationenübergreifend wirkt – auf Bildung, auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, auf Gesundheit, das sind nur ein paar Stichworte: Dies gilt es endlich zu überwinden, mit einer Absicherung die nicht sanktioniert werden kann. Dazu kommt ein sozialer Wohnungsbau, der den Namen verdient und eine Bremse um zu verhindern dass Immobilien als reine Spekulationsobjekte missbraucht werden.

Demokratie ist schön, aber harte Arbeit!

Für unsere Demokratie ist soziale Gerechtigkeit, das Erleben existenzieller Sicherheit und Chancengleichheit essentiell: Dazu gehört für mich die Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt der Kulturen und innerhalb des Kulturbetriebs. Begegnungen ermöglichen und sich austauschen, voneinander und miteinander lernen: gleich,

  • ob es um Menschen mit oder ohne Behinderungen geht, denn Barrierefreiheit macht das Leben für uns alle leichter (und schöner)
  • ob es um Menschen mit Migrationshintergrund geht: strukturelle Diskriminierung ist nicht nur unwürdig, sie hindert uns daran gesellschaftlich, wirtschaftlich und sozial Potentiale zu nutzen.
  • Ob es um LGBTIQ* geht: Homo-, Inter-, Bisexualität, Transgender, queeres Leben, all dies darf sein und wir treten Diskriminierung und Hass entschlossen entgegen. Gemeinsam.

Darum freue ich mich, dass Politik gerade bei der jungen Generation wichtig geworden ist: sie heizen uns ein mit Klimastreiks bei Fridays for Future, setzen sich mit uns ein für Menschenrechte in unserem Land und wie wir sie als europäische Gemeinschaft an unseren Außengrenzen schmerzlich missen lassen. Und sie gestalten in allen Bereichen mit – wenn wir ihnen nur den Raum dafür lassen: denn sie müssen mit all unseren Entscheidungen länger leben, als wir.

Vielfalt ist Schönheit: unsere Vielfalt macht uns widerstandsfähig und innovativ: weder Inklusion noch Integration sind Selbstläufer, das geht nur zusammen.

Wie das funktioniert? Mit Begegnung, mit Erinnerungskultur, mit Bildung – beginnend im Kindergarten – zum Beispiel mit dem Anti-Bias-Training: hier erzähle ich gern, sehr gern mehr, fragen Sie mich gern an, Laden Sie mich gern ein!
Deshalb habe ich bereits viele Aktionen und Vorträge zu den Themen: „Was ist Rechtsextremismus“, „Rechtsextreme Jugendkultur“ Seenotrettung, Karikaturen-Ausstellung „Alle in einem Boot“, Ausstellung „Die Opfer des NSU“ organisiert.

Geschlechtergerechtigkeit

Oft werde ich gefragt, ob es Feminismus noch bräuchte, es sei doch viel erreicht worden und Frauen seien doch gleichberechtigt: doch ist das so? Ich finde, wir sind noch nicht so weit, nur ein Beispiel dafür: es gibt trotz der alten Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit den „Gender Pay Gap“: und das wirkt sich dramatisch auf die Rente aus – nicht umsonst ist Altersarmut häufig Frauenarmut.

Zudem liegt hier eine Menge wirtschaftliches Potential brach: wir Frauen sind 50% der Bevölkerung und wir werden gebraucht: in technischen Berufen genauso wie in sozialen und auch in Führungspositionen. Auch heute wird die Sorgetätigkeit in Haushalt und Familie noch zu wenig angerechnet und sehr selbstverständlich von Frauen geleistet: sie bleiben zu Hause, wenn Kinder kommen, wenn diese krank sind und sind mit geringer vergüteten Stellen zusätzlich belastet: Ich setze mich dafür ein, dass Frauen die Wahl haben mit besseren Betreuungsmodellen, mit dem Aufbrechen traditionalistischer Rollenbilder und mit angemessener Anrechnung dieser Leistungen: denn Care-Arbeit ist Arbeit und gesamtgesellschaftlich unendlich wertvoll!